Selbstblühende oder automatisch blühende Cannabissamen werden durch die Kreuzung von lichtabhängigen Cannabispflanzen mit Ruderalis Sorten gewonnen. Es ist wichtig zu wissen, wie man selbstblühende Samen anbaut, woher sie kommen und was man zur Ernte beitragen kann, um das Beste aus ihnen zu erhalten.
Cannabis Ruderalis ist eine Unterart des Hanfs, die vor allem in kalten Gebieten wie in Osteuropa, Zentralasien und anderen Gebieten mit ungünstigen Klima für Cannabis, wächst. Sie zeichnet sich durch ihre geringe Höhe und ihren niedrigen THC-Gehalt aus, vor allem aber durch die Fähigkeit, unabhängig vom Lichteinfall automatisch zu blühen.
Wenn diese Pflanzen mit normalen gekreuzt werden, erhält man sogenannte Selbstblühende- (Autoflowering-) Pflanzen, die ab der zweiten bis vierten Wachstumswoche, unabhängig von der Lichtmenge zu blühen beginnen. Diese Pflanzen haben ähnliche Eigenschaften wie jede der lichtabhängigen Pflanzen, wie z.B. einem höheren Anteil an THC, größere Ernte, Aroma und Geschmack (im Vergleich zu Ruderalis)
Aus diesem und anderen Gründen, über die wir später sprechen wollen ( wie z.B. Diskretion der Pflanzen), haben viele Samenbanken, Züchter oder Genetik-Experten, ihre Arbeit auf die Zucht von selbstblühenden Samen konzentriert.
Gründe für den Anbau von selbstblühenden Cannabissorten
Selbstblühende Cannabis-Pflanzen habe eine Revolution, speziell im Outdoorbereich ausgelöst, vor allem weil sie so schnell wachsen.
Der Anbau von selbstblühenden Cannabissamen ist in den letzten Jahren zu mehr als nur eine Modeerscheinung geworden, aber um damit anzufangen, sollte man die Vor- und Nachteile von selbstblühende Samen kennen, bei jeder Ernte das Beste herauszuholen.
Vorteile des Anbaus von selbstblühenden Cannabissorten
- Selbstblühende Sorten bieten im Outdooranbau die Möglichkeit, einfach und schnell anzubauen. Neben normalen Sorten, können selbstblühende Sorten angebaut und geerntet werden, während die lichtabhängigen wachsen oder blühen. Zum Beispiel, wenn man selbstblühende Sorten zu Beginn der Saison anpflanzen, können Sie 3 mal, während der Frühlings und Sommersaison ernten, bevor die feminisierten Sorten für die Ernte fertig sind.
- Dank ihrer kleinen Große (maximal einen Meter hoch), sind sie für den Outdooranbau auf Terassen, Balkonen oder Veranden sehr unauffällig und können auch auf kleinem Raum, z.B in Innenräumen mit geringer Höhe, angebaut werden.
- Wenn das Klima es zulässt (Mindesttemperaturen immer über 10°C) kann man sie das ganze Jahr über im Freien anbauen.
Dank der kurzen und schnellen Wachstumsphase, sind sie weniger anfällig für Schädlinge aller Art. - Sie sind kälteresistenter, obwohl sie gemäßigte Zonen bevorzugen.
Nachteile des Anbaus von selbstblühenden Cannabissorten
- Beim Indooranbau kann man schnell blühende, lichtabhängige feminisierte Samen pflanzen und die Wachstumszeiten einer selbstblühende Pflanze erreichen, wobei man mit lichtabhängigen Samen bessere Qualität und höhere Ernte erreichen kann.
- Selbstblühende Pflanzen können nicht für Setzlinge und Mutterpflanzen erreicht werden.
- Autoflowering Sorten enthalten weniger Cannabinoide als ihre lichtabhängigen Versionen. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Sorte Buddha Critical einen höheren Cannabinoidanteil hat als die selbstblühende Variante Buddha Auto Critical.
Wir von La Huerta Growshop empfehlen Ihnen, selbstblühende Samen Outdoor oder in kleinen Räumen zu züchten, immer unter Berücksichtigung, welche Sorte wann am Besten wächst. In diesem Artikel erklären wir, wie man selbstblühende Cannabissamen Outdoor anbaut und wie man die bestmöglichen Ergebnisse erzielt.
Wie man selbstblühende Samen Outdoor anbaut
Wie bereits erwähnt stammen selbstblühende Cannabispflanzen immer aus Samen, niemals aus Stecklingen.
Faktoren die bei beim Anbau von selbstblühenden Samen, zu berücksichtigen sind
- Sie haben eine sehr kurze Wachstumszeit (ca. 2-4 Wochen), so dass Sie mit gedüngten Substraten wie All Mix von Biobizz ihre gesamte Wachstumsphase und den Beginn der Blüte abdecken können. Man benötigt Wurzelstimulanzmittel und/oder Mycorrhizea und Trichodermen nur in der Wachstumsphase. Wenn man träge oder leichte Substrate verwendet, sollte man auch den Wachstumsdünger NPK verwenden.
- Während des Übergangs zur Blütezeit wachsen sie nicht so stark wie lichtabhängige Pflanzen, daher benötigt man keine Stäbe an denen sie sich hochziehen können.
- Durch die kurze Wachstumsphase sollte man sie vorsichtig düngen um die Erntezeit nicht mit einem Überschuss an Nährstoffen zu erreichen.
- Wenn die Wurzeln Hindernisse bemerken, stellen sie das Wachstum ein, was wiederum das Wachstum der Pflanze stoppt. Man sollte ein gut belüftetes Substrat, Erde oder Kokossubstrat verwenden, damit die Wurzeln schnell wachsen können.
Obwohl es viele verschiedene Methoden für den Anbau von selbstblühendem Cannabis gibt, möchten wir einige Empfehlungen geben, die beim Anbau eine große Hilfe sein werden.
Keimung von selbstblühende Samen
Wie bei allen Pflanzen, die aus einem Samen gezogen werden, ist es sehr empfehlenswert, sie vor der Aussaat keimen zu lassen. Mehr Informationen zum Keimen lesen Sie in unserem Artikel Verschiedene Methoden zur Keimung von Cannabis Samen .
Die Auswahl des richtigen Substrats für selbstblühende Pflanzen
Wie bereits besprochen, ist die Auswahl des richtigen Substrates sehr wichtig, für den Anbau der selbstblühenden Samen. Selbstblühende Sorten haben eine sehr kurze Wachstumsperiode; man muss ihnen die Pflege zukommen lassen, die sie brauchen, um schnell zu wachsen und gute Erträge zu erzielen. Das erste, das den selbstblühenden Pflanzen zur Verfügung gestellt werden muss, ist ein gut belüftetes, hochwertiges Substrat.
Erde enthält üblicherweise Kokosfasern, aber man kann mehr hinzufügen (etwa 30 – 50 %), um mehr Belüftung im Substrat zu erreichen. Man kann zum Beispiel ein vorgedüngtes Medium verwenden wir Kilomix von Atami und Kokosfasern hinzufügen.
Man kann Kokosfasern auch als Substrat verwenden, aber bedenken Sie das Kokosfasern ein inertes Substrat ist, so dass es von Beginn an gedüngt werden muss.
Pflanzen der selbstblühenden Samen
Sobald die selbstblühenden Samen gekeimt haben, pflanzt man sie am besten in den endgültigen Topf. Das Umpflanzen ist ein Stressfaktor für Pflanzen, sie verlangsamen das Wachstum um neue Wurzeln zu bilden und sich so an die neue Umgebung anzupassen, bei selbstblühenden Pflanzen hat man diese Zeit nicht.
Autoflowering Pflanzen haben eine so kurze Wachstumszeit, dass Sie jeden extra Stress vermeiden sollten. Dies erlaubt den Pflanzen schneller und größer zu wachsen bevor sie mit der Blüte beginnen.
Wir empfehlen die Verwendung von Wurzelstimulanz wie Rootfast oder das berühmte Rhizotonic von dem Moment an, in dem die selbstblühenden Pflanzen angebaut werden und während der gesamten Wachstumsphase, da dies der Pflanze helfen wird sich weiter zu entwickeln und kräftig zu werden. Man kann auch Mycorrhizae und Trichoderma um die Wurzeln der Pflanzen zu schützen und die Nahrungsaufnahme zu verbessern.
Wachstumsphase der selbstblühenden Pflanze
Die Wachstumszeit von selbstblühenden Cannabispflanzen hängen von ihrer Genetik ab; sie ist selten länger als 6 Wochen und liegen normalerweise bei 2-4 Wochen. Denken Sie daran, dass sich die Wurzeln während des gesamten Wachstums entwickeln, sie sind ein wesentliches Element für die Nährstoffaufnahme und für ein korrektes und schnelles Wachstum.
Wenn man in Erde anbaut, kann man mit der Düngung beginnen, sobald die Nährstoffe im Substrat aufgebraucht sind; bis dahin sollte man nur Produkte verwenden welche das Wurzelwachstum stimulieren und fördern; Wachstumstimulans wie Green Explosion von Top Crop und sogar Stoffwechselstimulatoren wie Liquid Karma von Botanicare, die Huminsäure und Fulvosäuren, Vitamine, Kohlehydrate usw. enthalten.
Als Basisdünger kann man NPK-Wachstumsdünger wie Bio Vega von Canna, speziell für die Wachstumsperiode, oder NPK-Dünger für die gesamt Wachstumsperiode wie Autoflowering Supermix von Bio Nova verwenden.
Wenn man Kokosfaser Substrat verwendet, beginnt man mit der Düngung in geringen Mengen (1/3 der empfohlenen Dosis) in den ersten Wochen oder man verwendet spezielle Kokosfaser Dünger, bis sich Pflanze etwas weiter entwickelt hat. Nach den ersten 2-3 Wochen kann man beginnen die vom Hersteller empfohlene Dosis zu verwenden ohne die Pflanze zu schädigen.
Genau wie lichtabhängige Pflanzen, wachsen selbstblühende schneller wenn sie kleine Phasen von Feuchtigkeit und Trockenheit erleben. Wenn das Substrat durchgehend feucht ist, werden die Wurzeln nicht weiter wachsen, als wenn sie sich auf der Suche nach Wasser ausdehnen. Aus diesem Grund ist es am besten, zu gießen, wenn das Substrat Feuchtigkeit verliert. Dadurch wird der Boden gut durchlüftet und die Wurzeln können leicht wachsen.
Blütephase von selbstblühenden Pflanze
Selbstblühende Cannabispflanzen beginnen meist nach einer 2 – 4 wöchigen Wachstumsphase zu blühen. Sobald die ersten Anzeichen der Blüte zeigen (Büschel von etwa 10 weißen Stempeln über die ganz Pflanze verteilt), können Sie mit NPK Düngern beginnen, wie dem Bio Flores von Canna oder dem mineralischen Terra Bloom von Plagron, zusammen mit einem Booster oder Blühstimulans wie Delta 9 von Cannabiogen.
Nach der 3. bis 4. Blütewoche können Blütenstärker mit hohem Phosphor- und Kaliumgehalt (PK) verwendet werden, wie z.B. Bio Bloombastic von Atami oder PK 13 14 von Canna, so kann die Größe und das Gewicht von der Blüte erhöht werden, weiters kann ein Zusatz wie Top Candy die Dichte und das Aroma der Blüten steigern.
Es ist auch sehr empfehlenswert, in dieser Phase Enzyme zu verwenden, vor allem, wenn Sie Leitungswasser oder ein intensives Nahrungsprotokoll zum Gießen der Pflanzen verwenden.
Reifephase bei selbstblühenden Pflanzen
Wie bei lichtabhängigen Cannabispflanzen, sollten etwa 10 Tage vor der Ernte eine Wurzelspülung durchgeführt werden. Dies geschieht damit die Pflanze die im Substrat vorhandenen Salze ausscheidet und die in der Pflanze enthaltenen Nährstoffe verstoffwechselt.
Berücksichtigen Sie die von der Samenbank angegebene Blüte- und Wachstumszeit und den Zustand der Blüten um den optimalen Zeitpunkt der Ernte zu bestimmen.
Die Wurzelwaschung sollte auf die gleiche Weise wie bei lichtabhängigen Pflanzen erfolgen; sie besteht darin, reichlich zu gießen, damit das Wasser abfließt und je mehr Mineralien dabei ausgespült werden desto besser. Zur Erleichterung der Arbeit kann man Reinigungsmittel verwenden, die die Zersetzung und Auflösung von Salz- und Nährstoffresten fördern und damit man nicht soviel Wasser verwenden muss.
Man kann den EC-Wert des abgelassenen Wassers prüfen, um eine Vorstellung über die Menge der Spülung die die Pflanze benötigt. Der EC-Wert des abgelassenen Wassers zu Beginn der Wurzelspülung sollte unter 2 liegen, wenn er höher ist, verwenden Sie ein Reinigungsprodukt wie Canna Flush.
Wenn Sie mehr Informationen bezüglich der Wurzelspülung wünschen, können Sie unseren Beitrag über die Düngung von Cannabispflanzen lesen: Wie düngt man Cannabispflanzen.
Ernte der selbstblühenden Pflanzen
Selbstblühende Cannabispflanzen haben in der Regel einen geringeren Cannabinoidgehalt als lichtabhängige Sorten. Dennoch kann man mit einigen Auto-Sorten eine starke und mit der überwiegenden Mehrheit der Pflanzen eine mittlere Wirkung erzielen – nicht zu verwechseln mit der milderen Wirkung von CBD-reichen Sorten.
Um die maximale Wirkung der Pflanzen zu erzielen, muss man zum optimalen Zeitpunkt ernten.
Tipps
- Verwenden Sie selbstblühende Pflanzen, wenn Sie nur einen kleinen Anbaubereich haben, wie einen kleinen Balkon, so können Sie sicher sein, dass sie nicht zu groß werden.
- Sorgen Sie dafür, dass sie während des Wachstums gute Bedingungen vorfinden. Wenn sie in der Wachstumsphase nicht optimal gedeihen, werden sie zu klein und der Ertrag gering sein.
- Wenn Sie Indoor anbauen und genug Platz haben, empfehlen wir, schnell blühende, lichtabhängige, feminisierte Samen wie Jamaican Dream, Critical King oder Gorilla Candy zu verwenden, da diese in der gleiche Zeit (2,5 Monate) eine höhere Produktion und Qualität erzielen.
- Pflanzen Sie selbstblühende Sorten zu Beginn der Saison (Frühling), zu Beginn des Sommers und im Hochsommer, während die lichtabhängigen Sorten wachsen und blühen. Auf diese Weise haben sie vor der großen Ernte bereits einige kleinere Ernten.
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Bis zum nächsten Mal